Frack trifft Tracht und Festakt "70 Jahre MON"

Rückblick

Zu unserem 70. Geburtstag haben wir in die Münchner Isarphilharmonie eingeladen und machten uns in Kooperation mit den Münchner Philharmonikern unser schönstes Geschenk: Das mitreißende Konzert »Frack trifft Tracht«.

Über ein rundum gelungenes Konzerterlebnis freuten sich über 1 000 Besucher in der Isarphilharmonie bei »Frack trifft Tracht«. »Dieses Konzert ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk für den MON«, freute sich MON-Präsident Josef Niedermaier bei seiner kurzen Begrüßung. Musik, so Niedermaier weiter, sei gerade in Zeiten wie diesen die schönste, einfachste und wirksamste Friedensinitiative.

Moderator Andreas Estner wies darauf hin, dass in diesem Jahr nicht nur wir ein Jubiläum feiern können, sondern auch die »Blasmusik der Münchner Philharmoniker«, die auf Initiative des philharmonischen Hornisten Uli Haider vor zehn Jahren gegründet worden war. Im selben Jahr – und ebenfalls auf Initiative von Uli Haider – wurde auch die Partnerschaft zwischen dem uns und den Münchner Philharmonikern ins Leben gerufen. Zum dreifachen Jubiläum gab es somit die zweite Auflage von »Frack trifft Tracht«.

Ein Höhepunkt im Konzertprogramm war das Konzert für Klarinette und Orchester von Nikolai Rimski-Korsakow. Den Solopart übernahm Alexandra Gruber, Soloklarinettistin der Münchner Philharmoniker (Foto rechts) und glänzte mit ihrem virtuosen Spiel, mit ihrem wandelbaren Klang, aber auch mit ihrer Ausstrahlung.

Für die MON-Musiker, die aus vielen verschiedenen Kapellen zum »Frack trifft Tracht«-Orchester kamen, war dieses Projekt ein großartiges Erlebnis. Die Vorbereitung lief in geradezu philharmonischer Taktung ab: In einer Prima-Vista-Probe sowie einem Probenwochenende in Bernau am Chiemsee und der Generalprobe im Saal wurde das Programm einstudiert. Die Registerproben wurden dabei von den Mitgliedern der Philharmoniker geleitet, die dann auch im Konzert im Orchester mitspielten. 

Gleich anschließend an das Konzert fand unser Festakt zum Jubiläum "70 Jahre MON" statt und eine ganze Reihe hochkarätiger Gäste gaben sich die Ehre. Im Rahmen des Festakts wurde auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem MON und dem Land Tirol unterzeichnet.

Aus der Blasmusik waren zahlreiche Vertreter aus unseren Bezirken der Einladung zum Festakt gefolgt, Dr. Helmut Kaltenhauser führte eine Delegation des Bayerischen Musikrats an, BBMV-Präsident Peter Winter und Landesdirigent Dr. Frank Elbert waren aus Unterfranken angereist, vom ASM waren gleich drei Vizepräsidenten zugegen. Günter Frey vertrat den Bayerischen Trachtenverband, der bei der Gründung des MON als Patenverband fungiert hatte.
Aus der Politik waren unter anderem der oberbayerische Bezirkstagspräsident Josef Mederer und – als Festredner und prominentester Ehrengast – Wissenschaftsminister Markus Blume gekommen. In seiner Festrede betonte er, dass der MON nicht zuletzt deshalb so wertvoll ist, weil in der Blasmusik das Gemeinschaftsgefühl so sehr gepflegt werde. Deshalb gewähre der Freistaat Kunst und Kultur weit mehr Unterstützung als andere Bundesländer, und trotz der schwierigen Haushaltslage solle dies auch so bleiben. Abschließend kündigte der Minister an, dass die Zuschussverfahren entbürokratisiert werden sollen.

Einen Blick in unsere Geschichte warf Präsident Josef Niedermaier (im Foto rechts) in einem »Runden Tisch« mit (von links) Uli Haider von den Münchner Philharmonikern, MON-Ehrenpräsident Franz Meyer, Verbandsdirigent Franz Kellerer und MON-»Urgestein« Irmgard Wohlmuth. Durch die Beiträge der Gesprächsteilnehmer konnten die Gäste des Festakts einen guten und unterhaltsamen Einblick in Geschichte, Geschichten und Geschicke des MON erhalten.

Die musikalische Umrahmung übernahmen Musikerinnen und Musiker der Bläserakademie »advanced« mit einem Querflöten- und einem Posaunenquartett sowie Einzelvorträgen. Einmal mehr zeigte sich dabei, wie wertvoll und gewinnbringend die Kooperation mit den Münchner Philharmonikern für den MON ist. Ein musikalisches Schmankerl servierte ganz zum Schluss Martin Belič von den Münchner Philharmonikern, der Vittorio Montis »Csárdás« in atemberaubender Weise auf die Bühne zauberte. 

Den krönenden Abschluss des Jubiläums-Festakts bildete die Unterzeichnung einer Kooperationsurkunde mit dem Land Tirol. Die Kooperation erstreckt sich vor allem auf den Austausch zwischen der Bläserakademie »advanced« und dem Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck – aber nicht nur. Die neuen Kooperationspartner wollen sich gegenseitig bei der Aus- und Fortbildung der Musiker auf allen Stufen unterstützen und voneinander lernen. Vor allem Prof. Erich Rinner, der schon bei der Errichtung der Kooperation zwischen den Münchner Philharmonikern und bei der Einführung der Bläserakademie »ad­van­ced« beteiligt war, freute sich über diesen neuen Schritt in der Zusammenarbeit. »Ich bin eh schon ein halber Bayer«, schmunzelte der frühere Solotrompeter der Münchner Philharmoniker.